Bei einer schweren Hirnschädigung können ein Coma vigile, ein Appalisches Syndrom, ein Wachkoma oder Lucid Stupor, welche einen Symptomenkomplex darstellen, auftreten. Beim Coma vigile fällt nahezu die gesamte Großhirnfunktion aus. Lediglich Rückenmark, Hirnstamm und Zwischenhirn können weiterhin ihren Dienst versehen. Coma vigile Patienten wirken zwar so, als wären sie ansprechbar, befinden sich aber faktisch in einem Zustand, in dem nicht einmal ein Bewusstsein vorhanden ist. Die Kommunikationsmöglichkeiten sind daher sehr beschränkt und können meist nur durch basale Stimulation oder ähnliches erzielt werden.
Das Schädel-Hirn-Trauma, welches häufig nach schweren Autounfällen auftritt, sowie Sauerstoffmangel in Folge eines Kreislaufstillstandes sind die häufigsten Ursachen eines Wachkomas bzw. Coma vigile. Doch auch Schlaganfälle in Folge von Hirntumoren, neurodegenerativen Erkrankungen, Arteriosklerose, Morbus Parkinson oder Alzheimer Erkrankung können das Coma vigile oder appalische Syndrom auslösen.
Angehörige oder professionelle Betreuer betreuen in Deutschland bis zu 70% aller Wachkomapatienten in den eigenen Vier-Wänden. Meist arbeiten die Betreuer mit dem Fachpersonal einer häuslichen Krankenpflege Einrichtung zusammen.
Forscher vertreten immer häufiger die Ansicht, dass mit Wachkomapatienten eine eingeschränkte Kommunikation möglich ist. Wahrnehmung und Orientierung, welche als Kommunikationsvoraussetzungen gelten, ließen auf Bewusstsein schließen, so die Annahme. 2006 konnte eben dies bei einigen Wachkomapatienten nachgewiesen werden. Immer mehr Zuspruch finden auch Theorien darüber, dass die Lebensqualität der Patienten höher einzustufen ist, als Außenstehende vermuten.
Mit Wachkoma wird der Zustand des vollständigen Verlustes der Kommunikationsfähigkeit und des Bewusstseins bezeichnet.
Das neurologische Krankheitsbild des Wachkomas wird durch schwerste Verletzungen des Gehirns hervorgerufen. Die häufigsten Ursachen für diese Krankheit liegen in Sauerstoffmangel oder Schädel-Hirn-Traumata.
Wachkomapatienten werden in der Regel auf einer Intensivstation untergebracht und betreut. Dort werden die Langzeitpatienten künstlich beatmet und ernährt. Je nach Phasen der neuerologischen Funktionswiederherstellung werden unterschiedliche Therapieformen für die Intensivpatienten durchgeführt.
Phase A: Die Akutbehandlung stellt in dieser Phase den Mittelpunkt dar. So wird mit einer Ernährungssonde die Ernährung des Wachkomapatienten sichergestellt. Häufig sind in dieser Phase Luftröhrenschnitte notwendig, um auch die Beatmung des Langzeitpatienten zu sichern.
Phase B: In diesem Stadium des Wachkomas beginnt man mit der Frührehabilitation. Im Kern geht es dabei um die Aspekte der Neuropsychologie und Ergotherapie. In dieser Phase des Wachkomas sollen die psychischen, motorischen und geistigen Funktionen verbessert werden.
Als weiterführende Rehabilitation wird die Phase C bezeichnet. In dieser Phase können die Wachkomapatienten bereits an der Therapie eigenständig mitarbeiten, obwohl sie natürlich weiterhin intensive Pflegebetreuung benötigen.
Im folgenden werden in Phase D die medizinische Rehabilitation, in Phase E die nachgehende Rehabilitation, in Phase F die aktivierende Rehabilitation und in Phase G das begleitende, betreute Wohnen an die Frühmobilisierung angeschlossen. Damit ist die stufenweise Genesung von Wachkomapatienten gewährleistet.