Grundsätzlich werden folgende Pflegearten unterschieden:
Die Kurzzeitpflege ist eine Pflegeart, die zeitlich begrenzt bei Notfällen oder als Übergangslösung eingesetzt wird. Die Dauer ist hier auf 28 Tage begrenzt. Eine Kurzzeitpflege kann durchaus kurzfristig benötigt werden.
Bei diese beiden Pflegearten werden die Pflegebedürftigen teilstationär betreut. Diese Pflegeart dient vorrangig der Entlastung von pflegenden Angehörigen und findet entweder tagsüber oder nachts statt.
Die Verhinderungspflege kann genau wie die Kurzzeitpflege ein Mal jährlich für die Dauer von maximal 28 Tage genutzt werden. Gedacht ist diese Pflegeart für pflegende Angehörige, damit diese Zeit für einen Urlaub oder ähnliches bekommen.
Bei der Vollzeitpflege handelt es sich um eine 24-Stunden-Betreuung. Sie umfasst pflegerische Betreuung, Hilfe und Unterstützung im Haushalt rund um die Uhr. Meist wird der pflegenden Person eine Wohnmöglichkeit im Haushalt offeriert, damit die Person jederzeit zur Verfügung stehen kann. Für Menschen, die nicht in ein Pflegeheim möchten, kann eine 24-Stunden-Pflege eine freundliche Alternative darstellen, um im gewohnten Umfeld versorgt zu werden.
Die Pflegeart des Hausnotrufes wird von ambulanten Diensten unterstützt. Der Pflegebedürftige behält so ein möglichst großes Maß an Autonomie. Ein Sender, den die Pflegebedürftigen um den Hals oder am Arm tragen, kann im Notfall mit einem Klick auf den Notrufknopf aktiviert werden. Damit wird der zuständige ambulante Pflegedienst sofort benachrichtigt und kann umgehend tätig werden.
Diese Pflegeart steht für eine Pflege, die das gewohnte Maß übersteigt, da beispielsweise eine 24-Stunden-Überwachung, künstliche Beatmung oder ein extrem hoher Personalaufwand notwendig ist, um eine fachgerechte Pflege zu sichern.
Die Alzheimer-Krankheit, die eine altersbedingte Gehirnleistungsstörung darstellt, zeigt sich als häufigste Form in den Demenzerkrankungen. Die Ursache der Alzheimer-Krankheit ist bis heute noch unklar. Bei den Betroffenen ließen sich jedoch Genmutationen nachweisen, die Eiweißablagerungen im Gehirn auslösen. Ein stabiles, strukturiertes Umfeld ist für Alzheimer Patienten sehr wichtig. Alzheimerkranke profitieren von einfachen, sich wiederholenden Tagesabläufen.
Alzheimererkrankte leiden unter schubweisen Störungen des Gedächtnisses. Im Verlauf der Krankheit können Stimmungsschwankungen, Orientierungslosigkeit, Beeinträchtigungen des Denkvermögens, Gedächtnislücken und Beeinträchtigungen des Urteilsvermögens hinzukommen. Die Alltagsgestaltung fällt den Menschen mit Alzheimer zunehmend schwerer.
Zur Alzheimer Behandlung wurden verschiedene Medikamente entwickelt. Durch Antidementiva wird eine Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit eingedämmt. Problematische Verhaltensweisen können mit der Gabe von Antidepressiva oder Neuroleptika, die eine beruhigende Wirkung haben, gemildert werden. Das Hauptziel jeder, auch nichtmediatösen, Therapien ist es, die Leistungsfähigkeit und Stimmung des Alzheimererkrankten zu heben. Verschiedene Pflege- und Therapieformen wie Realitätsorientierung, kognitives Training und Verhaltenstherapien können eingesetzt werden. Alzheimer Patienten dürfen nicht überfordert werden. Die krankheitsbedingten Grenzen müssen akzeptiert werden.
Hilfe wird von den meisten Alzheimer Patienten eher bei der Alltagsbewältigung als im pflegerischen Bereich benötigt. Die individuellen Bedürfnisse des Patienten müssen bei der Auswahl der passenden Pflegeform beachtet werden. Der Einzug in eine auf Alzheimerkranke spezialisierte, stationäre Pflegeeinrichtung, eine individuell ausgerichtete Tagespflege oder ein ambulanter Pflegedienst können je nach Bedarf die passende Wahl sein.
Eine Aufnahme in einer Pflegeeinrichtung, die nicht länger als 24 Stunden andauert, wird als teilstationäre Aufnahme bezeichnet. Je nach Betreiber kann eine solche am Wochenende stattfinden. Die teilstationäre Unterbringung stellt einen Mittelweg zwischen der vollstationären und ambulanten Pflege dar.
Die Bereiche Tagespflege, Kurzzeitpflege und Nachtpflege werden von der teilstationären Pflege abgedeckt. Geregelt werden die Angebote zur Tages- und Nachtpflege in §41 SGB XI und die der Kurzzeitpflege in §42 SGB XI.
Älteren Menschen wird durch die teilstationäre Altenpflege ermöglicht, ihre Alltagskompetenzen zu erhalten und ein Leben in größtmöglicher Autonomie zu führen. Während der Unterbringung in einer teilstationären Einrichtung können zudem soziale Kontakte geknüpft werden. Zudem werden Angehörige durch die Unterbringung entlastet.
Lange Zeit war die Unterbringungsform der teilstationären Pflege eine Seltenheit, da die Finanzierung der Plätze schwierig war. Änderungen in der sozialen Pflegeversicherung wie die Einführung der Pflegestufe 0 ermöglichten eine Verbesserung der Finanzierung dieser Unterbringungsform. Aktuell können für Betreuungsdienstleistungen 100 Euro im Monat beantragt werden. Früher waren es 460 Euro im Jahr.
Patienten in der Tagespflege werden tagsüber durch qualifiziertes Pflegepersonal in einer Einrichtung betreut. Die Nächte allerdings verbringt der Pflegebedürftige in der vertrauten Umgebung der eigenen Vier-Wände.
Geselligkeit und Gemeinschaft können die Patienten der Tagespflege erfahren, ebenso wie sie Kontakte zu anderen Pflegebedürftigen knüpfen kann. Im Idealfall fühlen sich die Pflegebedürftigen wie in einem zweiten Zuhause. Die relativ normale Gestaltung des Tagesablaufes steht in der Tagespflege an oberster Stelle. Die Pflegebedürftigen sollten in alltägliche Aktivitäten wie Tisch decken oder Einkaufen aktiv einbezogen werden, denn ein normaler Tagesablauf ist für die pflegebedürftigen Menschen ebenso wichtig, wie soziale Kontakte zu knüpfen.
Die von den Tagespflegeeinrichtungen angebotenen Leistungen lassen sich in pflegerische und soziale Betreuung sowie die Mahlzeiten unterteilen. Innerhalb der sozialen Betreuung bieten die Tagespflegeeinrichtungen Leistungen wie Zeitungsrunden, Gesprächsrunden, gemeinsames Singen, Gymnastik, Gedächtnistraining, Ausflüge, Spaziergänge und andere Freizeitaktivitäten an. In der betreuenden Tagespflege geht es dann um alle Leistungen rund um Behandlungen, Gehübungen, Körperpflege, Toilettentraining, Medikamententraining und vieles andere. Zu den angebotenen Mahlzeiten zählen in der Regel das Frühstück und das Mittagessen. Auf Wunsch können auch Nachmittagskaffee und Abendessen abgedeckt werden. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflegepatienten wie vegetarische oder vegane Mahlzeiten oder Diätkost sollten dabei Berücksichtigung finden. Einige Tagespflegeeinrichtungen bieten darüber hinaus weiterführende Leistungen wie einen Hol- und Bringdienst, Informationen zu sozialen Diensten, Hausbesuche im Rahmen einer ambulanten Pflege sowie der Kontakt zu den Fachärzten und Hausärzten an
Wie auch die Diakonie stellen die Johanniter einen evangelisch geprägten Verein dar, dessen Geschichte bereits im elften Jahrhundert begann. Der traditionelle Orden orientiert sich sowohl in seinen Leitlinien als auch in seinen Arbeitsweisen an den Werten und Zielen der christlichen Gemeinschaft. Die Johanniter wurden ursprünglich als Ritterorden gegründet. Daher ist auch Frauen eine offizielle Mitgliedschaft untersagt, obwohl sie sich an den Arbeiten aktiv beteiligen dürfen. Zusammen mit der Caritas, der Paritätischen und dem Deutschen Roten Kreuz bilden die Johanniter die Spitze der großen Wohlfahrtsorganisationen.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe, die Johanniter Hilfsgemeinschaften, die Johanniter-Schwesternschaft sowie die für Gegenwartsfragen zuständigen Johanniter Arbeitsgemeinschaften werden vom Orden der Johanniter getragen. Im Altenpflegebereich bietet die Wohlfahrtsorganisation Tagespflege, Kurzzeitpflege, Seniorenbetreuung in Seniorenheimen, Wohnen mit Service und auch Pflege bei Demenz an. Der Orden zeichnet sich unter anderem durch seine Dienstleistungen in den Bereichen Katastrophenschutz, Rehabilitation, Krankentransport und Hausnotruf aus.
Zu den Einsatzgebieten des Johanniter Ordens zählen auch Begegnungsstätten zur gemeinsamen, generationsübergreifenden Freizeitgestaltung, Freizeit- und Tagungsstätten, Kindertagesstätten, Horte, Schulen, Kinderkrippen, Kindergärten, Hospize, Krankenhäuser, Einrichtungen zur Rehabilitation und unterschiedlichste Konzepte für altersgerechtes Wohnen.
Der Orden der Johanniter bietet allen Menschen, die sich gerne sozial engagieren möchten, die Möglichkeit aktiv an seinen Aktivitäten teilzunehmen. So können ehrenamtliche Helfer in allen sozialen Bereichen eingesetzt werden, die der Orden abdeckt.