Die Art der Personalstrukturierung in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern wird als Bezugspflege verstanden. Dabei handelt es sich um eine ganzheitlich orientierte Vorgehensweise bei der einem bestimmten Pflegebedürftigen eine Pflegekraft zugeordnet wird und sich verstärkt um dessen Wohlergehen kümmert. Die Bezugspflege basiert auf der täglichen Gestaltung und Aufnahme einer Beziehung zum Patienten. Eine einheitliche Definition für die Bezugspflege ist daher schwierig. Die Bezugspflege richtet sich im Gegensatz zur eher tätigkeitsorientierten Funktionspflege nach den individuellen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen.
Bei der Bezugspflege stellt die Dezentralisierung einen wichtigen Vorteil dar. Schließlich besteht zwischen der Bezugspflegeperson und dem Pflegebedürftigem ein schnellerer Informationsfluss. Damit können Schwierigkeiten schneller erkannt und entsprechend gelöst werden. Für alle Belange hat die Pflegeperson einen direkten Ansprechpartner und wird auch in großen Einrichtungen nicht allein gelassen.
Allerdings wird der Informationsfluss zwischen einzelnen Mitarbeitern bei der Bezugspflege erschwert. Wenn die Bezugspflegekraft ausfällt, können sich dadurch Probleme ergeben. Zudem stehen Pflegekräfte in der Bezugspflege unter starkem psychischem Druck, wodurch die Gefahr der Überarbeitung besteht.
AEDL ist die Abkürzung für “Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens”. Beschrieben wird damit ein Pflegemodell, welches einen fördernden Pflegeprozess bezweckt. Das AEDL Pflegemodell wurde von Monika Krohwinkel entwickelt und lehnt sich an das “Julis Modell der Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL)” an. Dabei ist der Mensch als Individuum zu sehen, das fähig ist sich selbst zu verwirklichen und sich stetig weiterzuentwickeln.
Im AEDL Pflegemodell versteht Krohwinkel die existenziellen Erfahrungen als Erfahrungen, die sowohl die eigene Existenz fördern als auch gefährden können. Das Erkennen der eigenen Grenzen verhilft dem Menschen zu einem Wachstum der eigenen Persönlichkeit. Die moderne Pflegewissenschaft hat allerdings erkannt, dass das AEDL-Pflegemodell unzureichend ist, da es einen wichtigen Aspekt wenig berücksichtigt. Daher wurde es zum ABEDL-Modell ergänzt, welches nun auch den Faktor “Beziehungen” einbezieht. Die Beziehung zwischen Pflegebedürftigem und Pflegepersonal hat großen Einfluss auf das psychische und körperliche Wohlbefinden beider Seiten.